Podotherapie und podologische Einlagen
Die Podotherapie setzt sich mit muskulären Funktionsstörungen an Füßen und Bewegungsapparat auseinander und versucht diese Störungen durch speziell angepasste Schuheinlagen zu beheben. Die Therapieform hat sich aus der Osteopathie, Physiotherapie und Neurologie entwickelt.
Im Gegensatz zu konventionellen orthopädischen Einlagen, die den Fuß nur passiv stützen, wirken podologische Sohlen aktivierend auf die Fußmuskulatur. An genau definierten Stellen an der Fußsohle können durch bestimmte Reize Muskelgruppen stimuliert werden, Aktivität aufzunehmen. Um diese Reflexstimulation zu erreichen, werden wenige Millimeter hohe Korkplättchen auf der Einlage so platziert, dass der gewünschte Effekt erzielt wird. Je nach Höhe der Korkplättchen werden so einzelne Muskeln oder ganze Muskelgruppen entweder aktiviert oder, wenn notwendig, auch in der Spannung reduziert.
Die Statik unserer Füße steht in dauernder Wechselwirkung mit unserer gesamten Körperhaltung. Bereits bei minimalen Funktionsstörungen der Füße kommt es zu einer Veränderung der Körperhaltung – dies führt langfristig zu Muskelverspannungen, Gelenksfehlbelastungen und falschen Bewegungsmustern. Probleme, die durch eine langjährige Fuß- und/oder Körperfehlhaltung verursacht wurden, lassen sich durch podologische Einlagen oft schnell und effizient lösen.
Wann werden podologische Einlagen erfolgreich eingesetzt?
Die podologische Einlagenversorgung eignet sich vor allem bei:
- Knick-, Senk-, Spreizfüßen, Plattfüßen und Hohlfüßen
- Hallux-Valgus-Fehlstellungen
- Vorfußproblemen
- Fersensporn
- Knie-, Hüft- und Rückenschmerzen
- Beckenschiefstand
- Beinlängendifferenzen
Podologische Einlagen eignen sich ab dem ca. 6. Lebensjahr bis ins hohe Alter!
Wie läuft die Anpassung und Vermessung der Einlagen ab?
- Zu Beginn erfolgt in einem persönlichen Gespräch die Erfassung der Beschwerden
- Eine genaue Analyse der Statik und Haltung gibt Aufschluss über Zusammenhänge zwischen Fußstellung und Körperhaltung
- Mobilität und Funktion von Fuß- und Sprungelenken sowie von Knie- und Hüftgelenken und der gesamten Wirbelsäule werden überprüft um Bewegungseinschränkungen und muskuläre Defizite erkennen zu können
- Statische und dynamische Fußabdrücke geben Aufschluss über die Belastungs- und Druckverteilung der Füße und der Körperlastverteilung
- Eine videounterstützte Ganganalyse bietet die Möglichkeit, jede Gangphase im Detail zu analysieren und zu interpretieren.
- Anschließend erfolgt das Austesten der Korkelemente direkt am Fuß. Dabei steht der Patient auf einem Podoskop – ein Gerät mit Fußsohlenspiegel - sodass man sofort erkennen kann, ob die gewünschte Wirkung auf der Fußsohle erzielt wird. Die Korkplättchen werden so lange optimiert, bis Fußstellung und Körperhaltung das bestmögliche Ergebnis zeigen. So entsteht für jeden Patienten eine individuelle, an seinen Problemen orientierte Schuheinlage
Nach der Auswertung aller Daten zeichne ich direkt auf dem Blaudruck Ihrer Fußabdrücke die ausgetesteten Korkplättchen an die ermittelten Stellen ein. Diese Zeichnung geht an den Orthopädietechniker weiter, der dann nach meinen Vorgaben die individuelle Einlage für Sie herstellt.
Die Sohlen sind so flach, dass sie in fast allen Schuhen verwendbar sind. Sie sind weich und biegsam und werden in der Regel nicht als unangenehm empfunden. Für Sandalen und Hausschuhe gibt es entsprechende Einbaulösungen.
Bei Interesse würde ich mich über eine Terminvereinbarung freuen!